Abhängig von Nasentropfen – was hilft?


Rhinitis medicamentosa
Abhängig von Nasentropfen – was hilft?
Image Point Fr/shutterstock.com

Wer längere Zeit abschwellende Nasentropfen benutzt, kann davon abhängig werden. Was hilft dann, sich von Nasenspray & Co. wieder zu entwöhnen?

Teufelskreis mit verstopfter Nase

Bei verstopfter Nase verschaffen abschwellende Nasentropfen zuverlässig wieder Luft. Diese Wirkung birgt allerdings Gefahren: Setzt man Tropfen oder Spray länger ein, droht die Abhängigkeit. Bei manchen Menschen passiert dies schon nach wenigen Tagen, bei anderen nach drei bis vier Wochen.

Die Abhängigkeit zeigt sich daran, dass die Nasenschleimhaut zwar kurzfristig abschwillt, aber dauerhaft anschwillt. Die Folge: Die Betroffenen müssen immer häufiger zu abschwellenden Wirkstoffen greifen und kommen schließlich gar nicht mehr ohne aus. Manche tropfen oder sprayen sogar zwanzig Mal und mehr am Tag, um besser Luft zu bekommen.

Übeltäter Sympathomimetika

Als Auslöser gelten die in den Sprays und Tropfen enthaltenen Wirkstoffe, die sog. Sympathomimetika. Sie bewirken, dass sich die Gefäße in der Nasenschleimhaut zusammenziehen und dadurch den bei Schnupfen gewünschten Effekt entfalten: Die Schleimhaut schwillt ab.

Warum sich jedoch nach längerer Benutzung ein Gewöhnungseffekt mit chronisch angeschwollener Nasenschleimhaut entwickelt, ist noch unklar. Zahlreiche Ursachen werden diskutiert, sie reichen von Feedbackmechanismen bis zu einer verminderten Empfindlichkeit der Gefäßnerven. Denkbar ist zudem, dass Konservierungsmittel die Gewöhnung begünstigen.

Bei Allergie auf Kortison ausweichen

Aus diesem Grund sollten abschwellende Nasentropfen nie länger als eine Woche lang verwendet werden. Auch darf man die in der Packungsbeilage angegebene tägliche Dosis nicht überschreiten. Empfohlen wird auch, Präparate ohne Konservierungsmittel zu nutzen. Ist eine Allergie die Ursache der verstopften Nase, raten HNO-Ärzt*innen, besser Antiallergika oder Kortison zu nutzen.

Kalter Entzug nötig

Im Fall der Abhängigkeit hilft nur eins: Der sofortige kalte Entzug. Das bedeutet, keinerlei abschwellende Nasentropfen oder -sprays mehr zu verwenden. Um die Entwöhnung zu unterstützen, verordnen bzw. empfehlen Ärzt*innen folgendes:

  • Kortisonspray über mehrere Wochen anwenden.
  • Unterstützend Kortisontabletten (unter ärztlicher Führung) einnehmen.
  • Nase mit Kochsalzlösungen spülen, befeuchtende Nasensprays verwenden.
  • Wenn Kopfschmerzen auftreten, bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen.
  • Kopfteil des Bettes hochstellen, da sich die Beschwerden im Liegen meist verschlimmern.

Oft dauert es bis zu einem Jahr, bis eine Rhinits medicamentosa endgültig ausgeheilt ist. Wer es geschafft hat, sollte auch in Zukunft weiter auf abschwellende Nasentropfen verzichten. Denn schon wenige Tage mit abschwellendem Nasenspray können erneut in die Abhängigkeit führen.

Quelle: ptaheute, www.pharmawiki.ch

News

Zu wenig Vitamin D durch Sonnencreme?
Eine Frau cremt sich mit Sonnencreme ein

Mangel unwahrscheinlich

Der Körper braucht Sonnenstrahlung, um Vitamin D zu bilden. Doch was passiert eigentlich, wenn man Sonnencreme aufträgt?    mehr

Verkürzen Albträume das Leben?

Stress.
Junge Frau wacht verängstigt aus einem Albtraum auf.

Nächtliche Horrortrips

Wer mehr als einmal die Woche von Albträumen heimgesucht wird, lebt gefährlich. Denn dann steigt das Risiko, vor dem 70. Geburtstag zu sterben.   mehr

Kind bezahlt mit späterer Krankheit

Schwangere hat die Hände voller süßer Fruchtgummis.

Zuviel Zucker in der Schwangerschaft

Die Zeit von der Empfängnis bis zum zweiten Geburtstag ist entscheidend für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Erhält es währenddessen zu hohe Mengen Zucker, drohen später Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck.   mehr

5 Mythen zum Sonnenschutz
Frau im Badeanzug liegt an einem tropischen Strand in einer Hängematte im Schatten. Vorsicht, auch im Schatten ist Sonnenschutz nötig.

Von Solarium bis Vitamin D

Ob im Hochsommer, im sonnigen Herbsturlaub oder im Winter beim Skifahren: Sonnenschutz ist rund ums Jahrein wichtiges Gesundheits-Thema. Zeit, mit ein paar Mythen rund um UV-Strahlung aufzuräumen.   mehr

Medikamente vor Hitze bewahren
Hochgereckte Hand mit Sonnencreme vor meerfarbenem Hintergrund, symbolisch für Sommer und Sonne. Medikamente sollten besser im Schatten bleiben.

Im Zweifelsfall Apotheker*in fragen

Hitze verändert die Wirkung einiger Medikamente. Damit noch nicht abgelaufene Medikamente auch im Sommer verwendet werden können, ist die richtige Lagerung wichtig.    mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Ratgeber Thema im August


Fröhliche übergewichtige Frau mit Kopfhörern im Sportdress.

Abnehmen mit Nachhilfe

Von Formuladiät bis Spritze

Theoretisch ist Abnehmen ganz einfach: Man muss nur mehr Kalorien verbrauchen, als man aufnimmt. Die ... Zum Ratgeber
St. Georg-Apotheke
Inhaber Apothekerin Gudula Bader, Apothekerin Heike Griebl
Telefon 08136/12 13
Fax 08136/9 29 29
E-Mail mail@apotheke-indersdorf.de