Herzpatienten überschätzen sich


Spätfolgen drohen
Herzpatienten überschätzen sich

Die meisten jungen Patienten mit angeborenen Herzfehlern schätzen ihre Gesundheit als gut bis sehr gut ein und fühlen sich im Alltag kaum beeinträchtigt. Oft wird deswegen die notwendige Gesundheitsvorsorge vernachlässigt.

Fehleinschätzung kann zu gefährlichen Folgekrankheiten führen

Eine Studie des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler befragte fast 600 Patienten im Alter zwischen zehn und 30 Jahren sowie über 200 betroffene Eltern und kam zu folgenden Ergebnissen: Eltern beurteilten die Gesundheit ihrer Kinder sogar noch besser als diese selbst. Nur gut sechs Prozent der jungen Patienten nutzten Hilfsangebote wie Sozialarbeiter oder Psychologen. Auffällig war, dass diese kleine Patientengruppe ihre Gesundheit und ihre alltäglichen Schwierigkeiten realistischer als der Durchschnitt einschätzte.

„Grundsätzlich ist es sehr erfreulich, dass die Patienten ihren Gesundheitszustand so positiv bewerten“, erläutert Paul Helm, Psychologe und Studienautor. „Trotzdem hat uns das Ergebnis auch beunruhigt. Schließlich geht es um schwere chronische Erkrankungen, die […] eine kontinuierliche medizinische Versorgung erfordern.“ Eine Fehleinschätzung zieht eine Vernachlässigung der Gesundheitsvorsorge nach sich und kann zu schweren Folgeerkrankungen führen.

Hilfe annehmen ist nicht uncool

Insbesondere die Gruppe der Jugendlichen liegt falsch bei der Beurteilung ihrer Gesundheit. Ein Grund könnte die Angst vor Ausgrenzung durch Altersgenossen sein. Die Wissenschaftler der Studie nehmen auch an, dass Patienten und Eltern aus Angst vor Stigmatisierung keine Psychologen oder Sozialarbeiter aufsuchen. Ulrike Bauer, Ärztin und Geschäftsführerin des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler, wünscht sich, „in den Köpfen fest zu verankern, dass es alles andere als schwach, verrückt oder uncool ist, sich professionelle Hilfe zu holen.“ Dies sei laut Bauer der Schlüssel zu einer guten Lebensqualität.

Quelle: Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung

Weiterführende Hinweise: Adressen von Unterstützungsangeboten gibt es beim Bundesverband Herzkranke Kinder e. V.

News

Softdrinks als Ballaststoffquelle?
Softdrinks als Ballaststoffquelle?

Statt Obst und Gemüse

In den Regalen der Supermärkte tauchen immer wieder neue Modegetränke auf. Jetzt machen ballaststoffreiche High-Fiber-Softdrinks von sich reden. Aber können sie die tägliche Portion Obst und Gemüse ersetzen?   mehr

Neuropathische Schmerzen im Visier
Neuropathische Schmerzen im Visier

Antidepressiva oder Capsaicin?

Gegen das Brennen, Stechen und Kribbeln von neuropathischen Schmerzen ist das rechte Kraut noch nicht gefunden. Viele Wirkstoffe werden eingesetzt, wenige helfen. Welche Medikamente am meisten Erfolg versprechen, hat eine internationale Arbeitsgruppe untersucht.   mehr

Welche Medikamente im Alter?
Ältere Frua sucht die richtigen Tabletten aus einem Stapel Schachteln heraus. Im Alter sind nicht alle Medikamente gut geeignet. Bei der Auswahl hilft die Priscus-Liste.

Nicht jeder Wirkstoff ist geeignet

Viele Senior*innen kennen es: Eine Tablette für den Blutdruck, eine für das Cholesterin, eine für den Zucker. Dabei reagiert der Körper im Alter empfindlicher auf manches Arzneimittel. Die Priscus-Liste hilft, gefährliche Arzneimittel für Senior*innen zu erkennen.   mehr

Eisbad, Sauna, Schneetreten
Eisbad, Sauna, Schneetreten

Anreiz fürs Immunsystem?

Es gibt viele Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken. Manche schwören dabei auf extreme Hitze oder Kälte. Doch können regelmäßiges Saunieren, Wassertreten oder Eisbaden tatsächlich vor Infekten schützen?   mehr

Wie gut sind RSV-Tests?
Wie gut sind RSV-Tests?

Schnelltests im Fokus

Schnelltests bei Erkältung sind seit der Pandemie in aller Munde. Wie zielsicher sind die Tests gegen RSV?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Ratgeber Thema im Dezember

Was hilft Erwachsenen mit ADHS?

Was hilft Erwachsenen mit ADHS?

Probleme im Alltag und im Beruf

Innere Unruhe, Konzentrationschwierigkeiten und impulsive Handlungen sind die typischen Probleme von ... Zum Ratgeber
St. Georg-Apotheke
Inhaber Apothekerin Gudula Bader, Apothekerin Heike Griebl
Telefon 08136/12 13
Fax 08136/9 29 29
E-Mail mail@apotheke-indersdorf.de