Vorsicht vor Knollenblätterpilz


Bei Verdacht schnellstmöglich Handeln
Vorsicht vor Knollenblätterpilz

Im Sommer können Sammler bereits die ersten Pilze finden. So auch den Knollenblätterpilz: Er wächst von August bis September in Laub- und Mischwäldern und wird leicht mit essbaren Pilzen verwechselt. Pilzliebhaber sollten sehr vorsichtig sein, denn er gehört zu den giftigsten Pilzen in Europa.

Pilzsammler sollten genau hinschauen, um eine Verwechslung mit dem giftigen Knollenblätterpilz zu vermeiden. Am besten bestimmt vor dem Verzehr ein Pilzsachverständiger die Fundstücke. Der Knollenblätterpilz ist nicht nur aufgrund der Amatoxine so giftig, die dazu führen, dass der Verzehr eines einzigen verspeisten Exemplares tödlich verlaufen kann. Im Vergleich zu anderen Pilzen treten in den ersten Stunden nach dem Verzehr keine Vergiftungssymptome ein. Erst sechs bis zwanzig Stunden reagiert das Verdauungssystem der Betroffenen mit Übelkeit, krampfartigen Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall auf das Gift. Zu diesem Zeitpunkt hat sich dieses jedoch schon im ganzen Organismus verbreitet. Im weiteren Verlauf droht ein Leber- und Nierenversagen.

Bei Verdacht so schnell wie möglich ins Krankenhaus

Grundsätzlich ist die Pilzvergiftung behandelbar. Eine möglichst frühe Diagnose und rechtzeitiger Therapiebeginn sind dafür jedoch dringend notwendig. „Deshalb sollte jede Person, die nach dem Verzehr wilder Pilze Symptome einer Vergiftung zeigt, umgehend einen Notarzt rufen bzw. sich in einem Krankenhaus melden und ggf. frühzeitig in ein Transplantationszentrum verlegt werden“, rät Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin des Universitätsklinikums Münster. Wenn möglich, bringen Betroffene am besten die Pilzreste und das Erbrochene mit, denn das erleichtert dem Arzt die Diagnose.

Notfalls nur noch Lebertransplantation möglich

Eine der möglichen Therapien besteht in der Gabe von Flüssigkeit und Silibinin. Letzteres hemmt die Aufnahme von Gift in die Leberzellen. Darüber hinaus ist bekannt, dass die sogenannte Albumin-Dialyse den Verlauf eines Leberversagens verlangsamen kann. Doch in einigen Fällen verläuft das Leberversagen so akut, dass Betroffene im Laufe weniger Tage am Leberversagen versterben können. „Aufgrund der Schwere der Vergiftung kann eine Transplantation die letzte Chance sein“, erklärt Prof. Hartmut Schmidt.

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