Schwaches Immunsystem bei COPD


Zigarettenrauch beeinträchtigt Abwehr
Schwaches Immunsystem bei COPD

Rauchen verschärft die chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD). Warum Zigarettenrauch auch dem Immunsystem schadet und Betroffene somit anfälliger gegenüber Atemwegsinfekten sind, fanden jetzt Wissenschaftler heraus.

Bei einer chronischen Bronchitis leiden Patienten unter einer dauerhaften Entzündung der Bronchien mit andauerndem Husten und schleimig-weißem Auswurf. Rauchen gilt als die häufigste Ursache dieser Lungenerkrankung: 10-15 Prozent der Bevölkerung über 40 Jahre sind betroffen, 90 Prozent davon sind Raucher. Gelingt den Betroffenen der Rauchstopp nicht, entwickelt sich bei etwa einem Viertel der Patienten eine chronisch-obstruktive Bronchitis.

Menschen mit COPD sind anfälliger gegenüber Atemwegsinfekten

Zu den Symptomen einer COPD zählen im frühen Stadium Atemnot bei mäßiger Belastung, nächtlicher Husten, Engegefühl in der Brust und Auswurf von zähem Schleim, wobei die Beschwerden im Krankheitsprozess an Schwere zunehmen. Darüber hinaus sind Betroffene bereits zu Beginn der Erkrankung anfälliger gegenüber Atemwegsinfektionen. Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München kamen dem Grund gemeinsam mit Kollegen vom Klinikum der Universität München und dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung auf die Spur.

Zigarettenrauch beeinträchtigt Immunabwehr

Das Immunsystem kann nur dann auf Viren reagieren, wenn es deren Struktur durch einen früheren Kontakt bereits kennen gelernt und gespeichert hat. Für die Präsentation der Erregerstruktur sind sogenannte Immunoproteasoms  – spezielle Strukturen in Säugetierzellen – zuständig: Diese bauen zunächst zellfremde Eiweißmoleküle ab, wie sie beispielsweise bei einer Virusinfektion anfallen. Anschließend zeigen sie die Proteinfragmente dem Immunsystem. „Bei Experimenten mit Immunzellen konnten wir beobachten, dass Zigarettenrauch die Aktivität des Immunoproteasoms vermindert“, berichtet Erstautorin Ilona Kammerl.

COPD-Patienten weisen weniger Immunoproteasome auf

Darüber hinaus fanden die Forscher heraus, dass bei COPD-Patienten eine geringere Menge dieser Immunoproteasome vorliegt. Erkranken Betroffene an einem Atemwegsinfekt, kann dies weitreichende Folgen für sie haben. „COPD-Patienten erleben bei einer viralen Infektion häufig eine akute Verschlechterung der Lungenfunktion, von der sie sich oft nicht vollständig erholen“, betont Studienleiterin Dr. Silke Meiners vom Institut für Lungenbiologie/Comprehensive Pneumology Center am Helmholtz Zentrum München. Anhand der Ergebnisse schlussfolgern die Experten, dass Zigarettenrauch zu einer verminderten Immunantwort bei COPD-Patienten führt.

Immunoproteasome sollen therapierbar werden

Diese Ergebnisse sind ein erster Schritt, das Immunsystem von COPD-Patienten medizinisch zu unterstützen. Dafür wollen die Forscher als nächstes analysieren, inwiefern eine geringere Aktivität des Immunoproteasoms als Biomarker für eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber viralen Infektionen dient. Zusätzlich streben die Wissenschaftler an, dass Immunoproteasome langfristig therapeutisch behandelbar sind. „Eine gezielte Steigerung der Aktivität des Immunoproteasoms könnte vorteilhaft sein, um eine effizientere Immunantwort bei Virusinfekten hervorzurufen und damit einer Verschlechterung der Lungenfunktion bei COPD-Patienten entgegenzuwirken“, erklärt Prof. Dr. Oliver Eickelberg, Vize-Direktor im Deutschen Zentrum für Lungenforschung.

Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

News

Notdienst der Apotheken
Patient wird in der Apotheke bedient. Bei Notfällen an Feiertagen und nachts hilft der Apotheken-Notdienst mit Medikamenten weiter.

Bereitschaft rund um die Uhr

Wer über die Feiertage plötzlich erkrankt, muss nicht bis zum nächsten Werktag auf Medikamente und fachliche Beratung warten – dem Apotheken-Notdienst sei Dank.   mehr

Erste Hilfe bei Babyschnupfen
Erste Hilfe bei Babyschnupfen

Durchatmen erleichtern

Meist kommt er im zweiten Lebenshalbjahr: der erste Babyschnupfen. Für den Säugling ist eine verstopfte Nase dabei eine echte Herausforderung. Die Atmung ist erschwert, Trinken und Schlafen sind kaum noch möglich.   mehr

Wenn Nahrung Medikamente stört
Wenn Nahrung Medikamente stört

Von Milch bis Lakritze

Manche Nahrungsmittel können die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. Besonders aufpassen muss man z.B. bei Milch, Kaffee und Grapefruits.   mehr

Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!
Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!

Deutlich bessere Überlebenschancen

Bei Notfällen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Das gilt auch, wenn Kinder einen Herzstillstand erleiden. Je früher dann reanimiert wird, umso höher sind die Überlebenschancen.   mehr

Softdrinks als Ballaststoffquelle?
Softdrinks als Ballaststoffquelle?

Statt Obst und Gemüse

In den Regalen der Supermärkte tauchen immer wieder neue Modegetränke auf. Jetzt machen ballaststoffreiche High-Fiber-Softdrinks von sich reden. Aber können sie die tägliche Portion Obst und Gemüse ersetzen?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Ratgeber Thema im Dezember

Was bei Nackenschmerzen hilft

Was bei Nackenschmerzen hilft

Medikamente, Wärme oder Schonen?

Nackenschmerzen sind häufig. Zum Glück steckt in den meisten Fällen keine ernste Erkrankung dahinter ... Zum Ratgeber
St. Georg-Apotheke
Inhaber Apothekerin Gudula Bader, Apothekerin Heike Griebl
Telefon 08136/12 13
Fax 08136/9 29 29
E-Mail mail@apotheke-indersdorf.de